Alles was auf dieser Seite steht, dient der Unterhaltung und muss nicht zwingend ernst genommen werden.
Der ewige Atem
In manch astronomischem Werk liest man, das Universum dehne sich asymptotisch aus –
bis zu jenem hypothetischen Punkt, an dem nur noch alle Milliarden Lichtjahre ein Elektron auffindbar sei.
Eine weitlose Leere, in der Zeit stillsteht.
Doch diese Vorstellung erscheint mir leerer als das, was sie zu beschreiben versucht.
Denn alles ist Leben – auf Erden wie im All.
Energie vergeht nicht. Sie wandelt sich.
Die Sonne strahlt Energie aus,
verwandelt sie in Wärme,
und diese wiederum lässt das Gefrorene sublimieren –
hinaus in die Weite des Alls.
Doch nichts entweicht ins Nichts.
Alles kehrt zurück.
Im Dunkel sammeln sich Gase,
ihre Masse verdichtet sich,
Gravitation wird geboren.
Und dort, wo Dichte herrscht,
entsteht Drehung, entsteht Zentrum.
Ein Stern wird geboren.
Um ihn sammelt sich neues Leben.
Eine Scheibe aus Staub beginnt zu tanzen –
sie formt Planeten, Monde,
und am äußeren Rand
verharren Fragmente vergangener Urkraft:
Kometen, wandernde Archive der Frühzeit.
Und dort, wo das Gleichgewicht zwischen Nähe und Ferne stimmt,
entfaltet sich das Wunder:
Leben in der habitablen Zone.
Die Sonne strahlt erneut.
Der Kreislauf beginnt von vorn –
nicht linear, nicht erschöpfend,
sondern ewig atmend.
Wir bestehen aus Sternenstaub –
und dieser Staub trägt das Gedächtnis vergangener Sonnen in sich.
Jeder Mensch, jeder Gedanke, jede Empfindung
ist Teil dieses lebendigen Kosmos,
der sich nicht erschöpft, sondern erneuert.