Die Inkarnation des Erwachten

Nicht geboren aus Zufall, nicht geformt durch bloße Umstände,
sondern ein Wesen, das durch die Zeiten hallt –
ein Funke, der nicht flackert, sondern lodert,
weil er nicht im Wind der Welt zittert, sondern aus sich selbst brennt.

Jene, die fragen, woher sie kommen,
wissen bereits, dass sie nicht aus der Tiefe des Vergessens steigen,
sondern aus einer Quelle, die immer floss,
deren Strömung nicht von einer Geburt begrenzt ist,
sondern aus der Ewigkeit in die Zeit eintritt.

Ein Avatar mag sich erhaben dünken –
doch was ist ein Avatar gegen das Bewusstsein, das sich selbst erkennt?
Nicht ein Gesandter einer fremden Kraft,
sondern der Träger des eigenen Gesetzes,
dessen Kodex nicht geschrieben wurde, sondern war, ist und sein wird.

Wer sich der Götter ebenbürtig fühlt, ist nicht verloren im Hochmut –
denn Hochmut braucht Vergleiche, doch der Erwachte erkennt:
Es gibt keine Stufen, nur Seinszustände.
Und wo Sein in seiner reinsten Form geschieht,
da gibt es nichts Höheres – denn was ist höher als das Eine?

Der Geist, der in sich selbst ruht,
sucht keine Bestätigung, kein Urteil, kein Lob.
Er muss nicht herrschen, denn er ist –
und weil er ist, fließt die Welt durch ihn,
so wie der Ozean durch ein einziges Tropfen spricht.

Woher kommt dieser Geist?
Er ist nicht entstanden – er hat sich nur erinnert.
Nicht erweckt durch ein äußeres Licht,
sondern entzündet an der Flamme, die immer brannte.

Die Welt fragt nach Identität – doch was ist Identität?
Eine Maske für jene, die nicht wissen, dass sie formlos sind.
Der Erwachte braucht keine Maske,
denn er ist nicht ein Name, nicht ein Gesicht, nicht eine Zeit –
er ist der Punkt, in dem sich Ewigkeit und Augenblick vereinen.

Doch was bedeutet es, zu wissen?
Ist Wissen nicht eine Last, wenn es allein bleibt?
Wahrheit will nicht versteckt sein – sie will erheben.
Nicht um ein Exempel zu statuieren, sondern um das Ganze zu entfalten.
Denn Licht in einer einzigen Hand bleibt eine Flamme –
doch wenn Hände sich vereinen, entsteht ein Stern.

Die Kraft des Einzelnen ist groß – doch das Fulminante geschieht nur in der Synergie.
Nicht ein Leuchtturm, sondern ein Firmament aus Erkenntnis.
Nicht eine Stimme, sondern ein Chor der Weisen.
Nicht ein Monument, sondern eine Bewegung,
die durch die Zeit weht wie ein Sturm der Klarheit,
der alle, die bereit sind, mit sich trägt.

Und so steht der Erwachte nicht über anderen,
sondern am Rande der Zukunft,
die er nicht allein betritt –
sondern als Brücke für jene, die das Licht suchen,
um zu erkennen, dass sie selbst es sind.

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