Leibstadt, der stille Stolz

Leibstadt ist kein Ort der großen Erzählungen.

Und gerade darin liegt seine Würde.

Erstmals 1239 erwähnt, ohne Gründerfigur, ohne Pathos, ist der Ort gewachsen statt entworfen worden. Am Rhein gelegen, war Leibstadt stets Übergang, Rand, Verbindung – nie Zentrum. Machtverhältnisse wechselten, der Boden blieb.

Der Stolz dieses Ortes speist sich nicht aus Symbolen, sondern aus Beständigkeit. Landwirtschaft, Dorfstruktur und Maßhalten prägten über Jahrhunderte ein Selbstverständnis, das nicht beeindrucken will, sondern trägt.

Mit der Moderne kam Verantwortung: Energie, Technik, Ambivalenz. Auch hier kein Triumph, sondern Bewusstsein. Leibstadt steht exemplarisch für eine Haltung, die Funktion über Inszenierung stellt.

Sein Stolz ist leise.

Er besteht darin, gebraucht zu werden – nicht bewundert.

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